Donnerstag, 9. Februar 2017

Tschäk-Tschäk - Çäkçäk, ein Rezept der Krim Tataren



Das tatarische bzw. baschkirische Schmalzgebäck Tschäk-Tschäk, ist hier noch nicht so richtig angekommen, obwohl es das verdient hätte. Wobei die tatarische Diaspora dazu geführt hat das wahrscheinlich nun mehr Tschäk-Tschäk Rezepte in der Region Lemberg als auf der Krim-Halbinsel zu finden sind.

Die dazu gereichten kandierten Früchte (süß), sind ebenfalls eine Spezialität der Halbinsel Krim. Hier weiche ich auf kandierte Früchte aus Sizilien oder etwas pikanter auf die Mostarda di frutta (süß-sauer mit ein wenig Schärfe) aus der Region Cremona in Norditalien aus.

Der Begriff Mostarda führt regelmäßig zu vielfältigen Missverständnissen. So wurden früher ab dem frühen Mittelalter verschiedenste Früchte wie heute Aprikosen, Birnen, Kirschen, Mandarinen, Orangen, Pfirsiche, Quitten, Renekloden und Trauben statt mit Wein mit Verjus oder eben Mosta also Most, dem unvergorenen Traubensaft, eingekocht und anschließend mit etwas Senföl eingelegt um sie haltbar zu machen. Das lateinische mustum ardens für „brennender Most“ bringt einen in der französischen Ableitung mit moût ardent schnell in die richtige Richtung, also moutarde. Der Name rührt somit nicht daher, dass Senf (ital. Senape) bei der Herstellung verwendet oder zugegeben wird, sondern vom Herstellungsverfahren mit Senföl.

siehe auch: Çäkçäk nach Art der Wolga-Tartaren aus Kasan







Tschäk-Tschäk / Çäkçäk / Чак-чак
20170209toko


Zutaten:

30 g Kristallzucker
5 Hühnereier, Klasse L
1 Prise Meersalz
500 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
150 g Süßrahmbutter, flüssig
120 g Kristallzucker
300 g Blütenhonig
Fett zum Ausbacken


Küchenutensilien:

Fritteuse


Zubereitung:

Die Eier mit dem Zucker (30 g) schaumig rühren. Butter über dem Wasserbad schmelzen, etwas abkühlen lassen (verschlagenen Eier dürfen nicht gerinnen) und mit der Eier-Zucker-Masse verschlagen, die Prise Salz zufügen.

Das gesiebte Mehl esslöffelweise in die Masse geben, nach fünf Esslöffeln das restliche Mehl auf einmal unterheben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Zur Kugel formen und mit Folie abgedeckt für 30 Minuten rasten lassen.

Honig mit dem Zucker mischen und auf mittlerer Stufe erhitzen und einen hellen Karamell rühren.

Den Teig 0,7 Zentimeter dick ausrollen und in 1 Zentimeter breite Streifen schneiden. Die Streifen zu dünnen Strängen von 5 Millimetern Dicke ausrollen. Entweder in Stücke von 3 Zentimetern Länge oder ganz kurz in 5 Millimeter lange Stückchen schneiden.

Ausbackfett auf 165 ° C erhitzen und darin für ca. 2 bis 3 Minuten goldbraun ausbacken. Auf Küchenkrepp kurz entfetten und in eine Schüssel geben. Esslöffelweise die Honig-Zucker-Mischung darüber geben und gründlich miteinander vermischen.

Auf einen Teller angehäuft anrichten und zusammen mit schwarzem Tee und z.B. mit kandierten Senffrüchte wie Mostarda di frutta servieren.








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